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Papier ist leicht brennbar und auch Datenträger wie DVDs, CDs, USB-Sticks, externe Festplatten u.a. sind hitzeempfindlich und benötigen daher außergewöhnlichen Schutz.

Sollte es zu einem Brand kommen – was wir natürlich nicht hoffen, was leider aber auch nie ausgeschlossen werden kann – dann sind Ihre Dokumente und Wertgegenstände für einen gewissen Zeitraum geschützt und wir nehmen an, dass diese Zeit reicht, damit die Feuerwehr den Schaden beheben kann.

Spezielle Tests für zertifizierten Feuerschutz

Feuergetestete Tresore – man liest es schon aus dem Namen heraus, diese Tresore wurden speziellen Tests unterzogen, um festzustellen, wie lange sie Widerstand gegen Hitze leisten können. Es gibt Testungen für 30, 60 oder 120 Minuten.

Vielleicht haben Sie die Bezeichnungen UL-Test (Underwriters Laboratory) oder ETL-Fire Testing schon einmal gehört. Die Tresore werden einer großen Hitze in einem Spezialbrandofen ausgesetzt und die Innentemperatur darf dabei 177° Celsius nicht überschreiten.

Eine kleine Übersicht zu UL und ETL

UL-Test, ETL-Fire Testing ½ Stunde 30 Minuten bei einer Hitze von 843°C
UL-Test, ETL-Fire Testing für 1 h              60 Minuten bei einer Hitze von 927°C
UL-Test, ETL-Fire Testing für 2 h              120 Minuten bei einer Hitze von 1010°C

Bei den UL-Tests bezieht sich der Feuerschutz nur auf Papierdokumente, bei der ETL-Fire Testing gilt der Feuerschutz auch für digitale Datenträger.

Auch bei anderen Tests wird zwischen Papier und DVDs, CDs, Festplatten, USB-Sticks etc. unterschieden. Ist in der Bezeichnung des Feuerschutzes ein „P“ vorhanden, dann werden nur Papierdokumente geschützt. Bei „DIS“ sind auch die digitalen Datenträger vor Feuer und Hitze sicher.

Es gibt auch eine ETL Wasser Resistenz-Testung – dabei wird das Sicherheitsprodukt eine Stunde komplett unter Wasser getaucht und es dürfen höchsten 0,5 Gramm Wasser, das entspricht einer Menge von 8 Wassertropfen, ins Innere gelangen.

Braunschweig Feuerschutztest

Beim Braunschweig Feuerschutztest werden die Tresore ebenfalls einer Hitze von 1090° C ausgesetzt, zusätzlich werden sie aber noch einer Sturzprüfung unterzogen – der  Tresor stürzt aus einer Höhe von 9,15 m zu Boden und landet auf Kies oder Schotter. Der Tresor könnte ja bei einem Brand durch mehrere Stockwerke durchbrechen – diesen Tatbestand soll die Sturzprüfung darstellen. Der Safe muss den Sturz überstehen, darf sich nicht öffnen.  Enorme Hitze und Sturzfallprüfung – Feuerschutztresore, die diese Prüfungen überstanden haben, halten wirklich etwas aus!

Übersicht

S 60 P 60 Minuten Feuerschutz bei 1090°C für Papier, max. Erhöhung um 150°C, relative Luftfeuchtigkeit im Schrank max. 85 %, Sturzprüfung aus 9,15 m
S 120 P 120 Minuten Feuerschutz bei 1090°C für Papier, max. Erhöhung um 150°C, max. relative Luftfeuchtigkeit im Schrank max. 85 %, Sturzprüfung aus 9,15 m
S 60 DIS 60 Minuten Feuerschutz für Datenträger bei 1090°C, max. Erhöhung um 30°C, relative Luftfeuchtigkeit im Schrank max. 85 %, Sturzprüfung aus 9,15 m
S 120 DIS 120 Minuten Feuerschutz für Datenträger bei 1090°C, max. Erhöhung um 30° C, relative Luftfeuchtigkeit im Schrank max. 85 %, Sturzprüfung aus 9,15 m

LFS 30 P und LFS 60 P nach EN15659

Diese Bezeichnungen gewährleisten einen 30 bzw. 60minütigen leichten Feuerschutz für Papier.

Die Plakette, die Auskunft über das Testinstitut und den Feuerwiderstand gibt, befindet sich im Inneren Ihres feuerfesten Tresores und ist der Hinweis, dass der Feuerschutztresor ordnungsgemäß getestet und daher mit dem Zertifikat ausgezeichnet wurde.

Die Feuertestung wird von unabhängigen Testinstituten  - VdS, ESSA, ECB-S - durchgeführt und entspricht strengen EU-Normen.

Begrenzter Brandschutz

Natürlich gibt es auch Tresore die über Feuerfalz verfügen oder mit feuerhemmendem Material ausgestattet sind – es handelt sich hier aber über einen geringfügigen Brandschutz. Bei einem leichten kurzen Brand wird der Safe vielleicht Widerstand leisten, aber bei einer längeren Brenndauer sicher nicht.

Nicht geprüfte Tresore haben gar keinen Brandschutz.